Eine Einladung zum „Netzwerk Mensch“
Juli 2020

Wie geht es ihnen? Worte, Informationen und Bilder überschwemmen uns. Wohin mit all den Gefühlen wie Angst, Hoffnung, Einsamkeit, Überforderung oder Zuversicht? Wie fühlen sich Zufriedenheit oder Verzweiflung an? Welche Farbe hat das Streben nach Glück?

Netzwerk Mensch
ist ein drei Ausdrucksebenen umfassendes Kunstprojekt der individuellen Standortbestimmung mittels Gedankensequenzen, Gefühlsäußerungen und Visionen zum aktuellen Zeitgeschehen. Vorgesehen ist, diese sinnlich erfahrbar gemachten menschlichen „Seelenmomente“ letztlich zu einem oder mehreren Objekten zusammenzuführen und auszustellen. Gezeigt werden soll eine weitgehend ins Symbolische veräußerlichte Innenschau, eine für alle Betrachter und Akteure gleichermaßen erstaunliche wie anregende Bestandsaufnahme.
Ausgangspunkt für das Projekt sind die gegenwärtig gesellschaftlichen Herausforderungen und Umbrüche sowie die Konsequenzen damit einhergehender sozialer Veränderungen – weltweit wie regional. Dies bezieht sich auch, aber keinesfalls nur auf die beunruhigenden Einschnitte, für die gerade Corona-Pandemie, Globalisierung, Klimakrise, Umweltzerstörung, Demokratieverlust und fortschreitende Digitalisierung sorgen. Drüber mache ich mir als Künstlerin sehr intensiv Gedanken und bitte interessierte Mitmenschen und Künstlerkollegen sich daran zu beteiligen und mit kleinen Beiträgen eine kreative Vernetzung zu versuchen. Mit diesem Vorhaben wende ich mich ausdrücklich auch an Menschen in sozialen, Kultur-, Bildungs- sowie Einrichtungen zur Lebensbegleitung.

Verbinden wir uns zu einem großen Geflecht, das über die emotionalen Befindlichkeiten von Einzelnen hinauswächst, spinnen wir Fäden von Mensch zu Mensch und lassen diese Kontakte zu einem im Wortsinn berührenden Gesamtbild verschmelzen. Verbundenheit durch Gedanken: Wie geht es ihnen/uns heute? Worte, Informationen und Bilder überschwemmen uns. Wohin mit all den Gefühlen wie Angst, Hoffnung, Einsamkeit, Überforderung oder Zuversicht? Wie fühlen sich Zufriedenheit oder Verzweiflung an? Welche Farbe hat das Streben nach Glück? Ich möchte mit meinem Projekt über diese unsere Zeit erzählen, Bruchstücke aus dem Erleben und dem Verarbeiten des Erlebten von Menschen sammeln.
Ausdrucksebenen :

1.Bild/Malerei/Applikation/Handarbeit/Scherenschnitt/Prosa/Lyrik

2. Klang/Musik/ Gesang/Geräusch

3.szenische Bewegung/Tanz/Schauspiel


Verbinden, verweben wir unsere Gedankenfäden! Praktisch könnten die verbindenden Fäden in dem oder den von mir abschließend gefertigten Ausstellungsobjekt(en) mit optisch fassbaren Inhalten (Bereich 1) beispielsweise durch Bast, Bindfäden, Stroh, Gras, Weide, Stoff, Wolle, Plastik, Leinwand oder eine wie auch immer geartete „poetische Ader“ dargestellt werden. Die auf diese Weise miteinander vernetzten bildhaft ausgeführten Gefühls- bzw. Gedankenkacheln in verschiedenen Techniken, die Zuarbeiten der Mitwirkenden also, sollten die Abmessung von circa 30 mal 20 Zentimetern in der Regel nicht überschreiten. Abweichungen in Form und Größe sind aber möglich. Dafür ausschlaggebend ist, was der jeweilige Schöpfer zum Ausdruck bringen möchte. Wünschenswert wären zudem minimale Angaben vom Gestalter: Name oder Kürzel, eventuell Wohnort und ein Stichwort zum Gegenstand/Aufhänger seines kleinen Werkes. Diese Informationen ließen sich vielleicht in der unteren rechten Ecke des Formats platziert bzw. auf einem Wäscheband oder ähnlichem anhängen.
Bei den Zusendungen für den Bereich 2 (Musik/Geräusch), wiederum mit knappen Angaben zum Schöpfer, sollte es sich um Audio-Dateien von jeweils 30 Sekunden Länge handeln, die analog der optischen Variante Gefühlsregungen oder Gedankensplitter zum Ausdruck bringen und durchaus spontanen Charakter haben dürfen. Diese akustischen Mini-Dateien möchte ich zu einem bunten Klangobjekt zusammenführen, das auch eine visuelle Komponente umfassen wird. So dass sich insgesamt ein zweidimensionaler Klangteppich (Teppich und Klang) ergibt. Dessen optischer Teil könnte aus einer Fläche gleichgroßer Karos bestehen, die sozusagen Schlüsselreizen oder bildhaften Anreißern der dahinter liegenden akustischen Mini-Werke entsprechen. Klickt man eines der neugierig machenden Karos an, erklingt die Musik oder die entsprechende Geräuschkulisse zu dem betreffenden Segment des Klangteppichs.
Das gleiche Prinzip, so meine Idee, kommt für die Gestaltung des künstlerischen Objekts im Bereich 3 (Tanz/Schauspiel) zur Anwendung, nur dass hier 30 Sekunden lange Video-Dateien miteinander verknüpft werden. Der dadurch entstehende visuelle Teppich zeigt ebenfalls gleichgroße gestaltete Karos (eventuell Standbilder), hinter denen sich die durch Antippen zugänglichen ganzen Video-Sequenzen verbergen. Deren Inhalt sind abermals menschliche „Seelenmomente“, wie sie auch die Installationen der Bereiche 1 und 2 sichtbar bzw. hörbar machen, nur diesmal als bewegte Bilder auf einem Bildschirm.
Mein Projekt Netzwerk Mensch betrachte ich als Beitrag zu einer interaktiven Auseinandersetzung mit menschlichen Gefühlslagen im gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen aktuellem Zeitgeschehen und individueller künstlerischer Reflexion. Grundlage für sein Zustandekommen ist das Zusammenwirken/ Vernetzen von kunstinteressierten Menschen, die schlaglichtartige Einblicke in ihre Gefühlswelt zulassen, mit mir als Künstlerin. Ich wiederum bin für die öffentlichkeitswirksame Realisierung und Präsentation des Projekts auf die Kooperation von Galerien und kulturellen Einrichtungen angewiesen. Wichtig ist in dieser Hinsicht, dass das Land Brandenburg meine Projektidee unterstützt.

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